Bild vom Kind / Haltung
Kinder sind eigenständige, gleichwertige Wesen aber keine kleinen Erwachsenen. Sie lernen, und wollen lernen, jeden Tag neue, wichtige und aufregende Dinge. Exploration ist neben Sicherheit und Geborgenheit ein ganz großes Bedürfnis von Kindern. Deswegen ist es für uns besonders wichtig, jedes Kind so individuell und einzigartig wie es selbst ist, zu unterstützen, zu fördern und zu fordern. Hierbei ist uns ein grundsätzlich positiver und nicht defizitärer Blick auf jedes einzelne Kind genauso wichtig wie der Schutz der Kinder und Ihrer Rechte und das Ermöglichen eines gewaltfreien Aufwachsens. Jedes Kind lernt und entwickelt sich in seinem Tempo und unsere Aufgabe ist es hierfür Anreize zu schaffen und eine möglichst anregende, abwechslungsreiche aber auch verlässliche und sichere Umgebung zu bieten und den Kindern wertschätzend gegenüberzutreten. Partizipation der Kinder ist für uns überall wo sie möglich ist ein großer Schlüssel dazu, genauso wie angepasste, flexible Strukturen, die im Dialog mit den Kindern entstehen. Ebenfalls ist es uns wichtig, nicht auf starren Regeln zu beharren, sondern diese immer wieder neu mit den Kindern zu entwickeln und auf Sinnhaftigkeit hin zu überprüfen. Zum Beispiel können wir uns alle darauf einigen, das niemand gerne gehauen werden oder mit Sand beworfen werden möchte. Wir sehen uns als Fachkraft in der Rolle von Begleitern auf Augenhöhe für die Entwicklung der Kinder. Wir gebe nicht adultistisch von oben herab vor wie die Kinder ihren Alltag bei uns erleben sondern beziehe sie in jedem nur denkbaren Aspekt mit ein.
Inklusion und Vielfalt
Wir sind überzeugt davon, dass es notwendig und bereichernd ist, offen gegenüber Neurodiversität und auch kultureller Vielfalt zu sein. Entsprechend unserer Möglichkeiten bieten wir deswegen Betreuung auch für Kinder mit entsprechendem Hintergrund an und haben bereits Erfahrung im Bereich Kinder mit Authismusspektrumsstörung und Kinder mit ADHS Diagnose gesammelt und umgesetzt. Auch Kinder aus anderen Kulturkreisen sind quasi immer Teil unserer Gruppe. Wir bieten für Kinder die noch kein Deutsch können zusätzlich auch Betreuung auf Englisch an und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Diskriminierung und Rassismus werden nicht toleriert. Stattdessen fördern wir aktiv einen toleranten, emphatischen Umgang miteinander und berücksichtigen dabei, dass jedes Kind einzigartig ist und eigene Wünsche, Gefühle, Bedürfnisse hat. Vor allem wenn die Kinder älter werden kommen Fragen wie „warum sehe ich anders aus“ oder „warum sprechen die anderen Kinder kein Albanisch“ auf. Hier ist es uns wichtig diese Fragen souverän, transparent und wahrheitsgemäß zu beantworten. Frei nach dem Motto, wenn das Kind bereit für die Frage ist, ist es auch bereit für die Antwort. Ansonsten leben wir Vielfalt und den Umgang damit aber vor allem dadurch vor, dass sie für uns selbstverständlich ist, ohne ein permanentes Spotlight darauf zu werfen. So wie wir es uns in einer idealen Welt wünsche würden.
Partizipation und Selbstwirksamkeit
Partizipation ist in ganz vielen Bereichen der Schlüssel zu einem entspannten und förderlichen Umgang miteinander und mit Kindern. Kinder wollen und haben ein Recht darauf beteiligt zu werden und der Betreuungsalltag wird für alle angenehmer, wenn die Kinder so viel wie möglich eingebunden werden, gleichzeitig so viel wie möglich selber machen können und auch, dass das Spielzeug für die Kinder größtenteils und altersentsprechend selbst erreichbar und zugänglich ist, ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Das ermöglicht es den Kindern ein Gefühl von gesehen werden, wertgeschätzt werden und Selbstwirksamkeit zu entwickeln, was enorm wichtig für eine gesunde psychische Entwicklung und der beste Weg zu einem selbstständigen, selbstbewussten Kind ist, das nicht nur weiß was es will und nicht will, sondern auch in der Lage ist, das zu kommunizieren.
Kinderrechte
Kinder haben Rechte die nicht nur Theoretisch existieren und grobe Leitlinien, sondern gesetzlich verankert sind. Das ist zum einen die UN-Kinderrechtskonvention (UN-KRK) die seit 1992 in Deutschland rechtlich bindend ist und zum anderen das Kinder- und Jundgendhilfegesetzt (SGB VIII).
Hier sind Themen wie der Schutz vor Diskriminierung, der Vorrang von Kindeswohl, aber auch das Recht auf Partizipation sowie Förderung und Entwicklung geregelt.
Es ist wichtig diese Rechte selbst zu kennen, aber vor allem auch den Kindern spielerisch und altersangemessen zu vermitteln, dass sie diese Rechte haben. Konkret heißt das, dass wir selbst uns in unserer Vorbildfunktion entsprechend gegenüber den Kindern verhalten und zum Beispiel ein „Nein“ akzeptieren aber auch mit den Kindern darüber sprechen, unsere eigenen Gefühle und Wahrnehmungen benennen und ihnen ein Gefühl dafür mitgeben, was richtig und was falsch ist.
Resilienz
Resilienz ist ein wichtiger Faktor um in unserer Gesellschaft dauerhaft psychisch gesund leben zu können. Resilienz ist die Fähigkeit Rückschläge und Misserfolge aber auch unschöne Erlebnisse verarbeiten zu können und trotzdem weiter zu machen. Damit Resilienz gebildet werden kann ist es wichtig, dass die Kinder frühzeitig lernen, dass es immer wieder Rückschläge gibt und nicht alles immer so läuft wie sie es sich wünschen, dies aber kein Grund zum Verzweifeln ist, es natürlich sein kann, dass sie traurig oder enttäuscht und auch wütend sind, aber davon die Welt nicht untergeht. Stattdessen ist es wichtig die Emotionen der Kinder ernst zu nehmen und konkret zu benennen, damit sie selbst ein gutes Gefühl dafür bekommen wie es ihnen geht und das auch mitteilen können. Unabhängig vom Gemütszustand der Kinder ist unser Umgang mit ihnen immer auf Augenhöhe und Wertschätzend.
Freispiel
Freispiel heißt den Kindern den Raum und das Spielzeug, aber auch die Spielpartner (uns selbst oder aber auch die anderen Kinder) zur Verfügung zu stellen und die Kinder damit das machen zu lassen, was sie möchten. Das bedeutet in der Realität oftmals, dass die Kinder Spielzeug und -gerät ganz anders nutzen als wir uns das vorstellen. Eine gute Gelegenheit um zu beobachten und sich von der Kreativität der Kinder inspirieren zu lassen, aber auch und vor allem das Sozialverhalten der Kinder untereinander zu beobachten, zu verstehen und wertschätzend hervorzuheben und so den Kindern ein lehrreiches Miteinander zu ermöglichen.
Fein- und Grobmotorik Training
Wir bieten eine Auswahl von Motorikschleifen und Puzzles für verschiedene Altersstufen aber auch immer wieder Übungen im Bereich des Bastelns zum Thema Fein- und Grobmotorik an. Zum Beispiel lernen die Kinder das schneiden mit einer Schere, das Auffädeln von Perlen auf eine Schnur, das Aufkleben kleinerer und größerer Teile auf Bilder und den Umgang mit Stickern.
Feste
Wir feiern über das Jahr verteilt diverse Feste mit den Kindern.
Zum Beispiel Geburtstage, zu denen das jeweilige Kind einen eigenen Kuchen oder ähnliches mitbringen darf. Jedes Kind bekommt zu seinem Geburtstag ein kleines Geschenk und das Haus wird entsprechend geschmückt.
Zu Fasching können die Kinder verkleidet kommen und das Haus wird geschmückt. Die Kinder sind immer wieder super stolz ihre Kostüme präsentieren zu können.
Zu Sankt Martin basteln wir gemeinsam eine Laterne und veranstalten ein eigenes Laternelaufen bei dem wir um einen Weiher gehen, die selbstgebastelten Laternen schwenken und mit allen Eltern Martinslieder singen.
Im Winter, zur Weihnachtszeit backen die Kinder Kekse. Auch hierbei werden sie altersentsprechend mit eingebunden. Die Kinder entscheiden, welche Kekse gebacken werden und bereiten den Teig selber zu. Figuren werden ausgestochen und aufs Backblech legen und die Kekse verziert.


Übergang Kindertagespflege / Kita / Schule
Der Moment in dem uns ein Kind verlässt ist immer etwas ganz besonderes und vor allem für alle Kinder sehr aufregend. Bereits weit im Vorfeld sprechen wir mit allen Kindern darüber wer demnächst in die Kita oder in die Schule geht und was sich dann eventuell verändert, was gleich bleibt und natürlich auch darüber, dass die Kinder uns auch danach jederzeit besuchen dürfen, wenn sie das wollen.
Eine Adäquate Vorbereitung ist unerlässlich um den Kindern den Übergang in den nächsten großen Lebensabschnitt so leicht wie möglich zu machen und auch für die Kinder die „zurückbleiben“ wichtig um damit umgehen zu können, dass der über Jahre lieb gewonnene Spielkamerad demnächst nicht mehr regelmäßig kommt.